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Die richtige Tragejacke finden - Interview mit Vivalamama

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Die richtige Tragejacke finden - Interview mit Vivalamama -

Die richtige Tragejacke finden - Interview mit Vivalamama

 

Eine gute Tragejacke macht Vieles leichter:

Sie schützt und wärmt sowohl Kinder als auch Eltern, begleitet durch die Schwangerschaft und die gesamte Tragezeit und kann danach auch noch ohne Tragling weitergetragen werden. Da man darunter “Wohnzimmerkleidung” trägt, nimmt sie einem das ständige An- und Ausziehen des Traglings ab, was vor allem im Winter und mit eingeschlafenem Baby sehr praktisch ist.

Aber worauf achtet man am besten, wenn man eine Tragejacke kaufen möchte? Um das zu erfahren, haben wir Viva la Mama befragt. Sie stellen hochwertige Tragejacken her – fair produziert in Europa, haut- und umweltfreundlich – und vor allem: von Eltern für Eltern!

Hallo Viva la Mama, wer seid ihr, seit wann gibt es euch schon und wie seid ihr dazu gekommen, Tragejacken herzustellen?

Gunda und Katja von Vivalamama

Wir sind Gunda und Katja – Gründerinnen und Köpfe von Viva la Mama. Bekennende Tragefans und 3fach Mamas. Die Idee, ein eigenes Label für Tragejacke ins Leben zu rufen, kam uns während unserer eigenen Tragezeit. Dort standen wir vor dem Problem, im Herbst und Winter entweder unser Tragebaby über unserer eigenen Jacke zu tragen (dann hätten wir aber keinen Hautkontakt mehr gehabt, das kam uns komisch vor) oder unsere Jacke offen zu lassen (dabei froren wir).

Nach einiger Recherche stießen wir auf einfache Tragejacken. Dieses Konzept begeisterte uns sofort! Die Modelle gefielen uns aber nicht so richtig und wir hatten so viele eigene Ideen zu dem Thema. Im Jahr 2018 haben wir dann unser eigenes Label für Tragekleidung gegründet, in das wir seither all unser Herzblut, unsere Energie und Können stecken.

Was ist euch wichtig bei der Produktion?

Wichtig ist uns, dass unsere Jacken sorgfältig und gut genäht werden, so dass unsere Kundinnen danach ein echtes Qualitätsprodukt in den Händen halten, was sie lange und oft tragen können. Wir haben uns dafür eine kleine Näherei in Polen gesucht, die wir regelmäßig besuchen und von der wir wissen, dass sie ihr Handwerk versteht und ihre Mitarbeiter:innen auch fair bezahlt. Wir möchten nicht, dass unsere Jacken billig und anonym in Fernost genäht werden und tausende Kilometer bis hierher zurücklegen.

Auch unsere Stofflieferanten wählen wir nach der Qualität und Zertifizierung der Stoffe aus und bevorzugen, dass die Stoffe keine langen Transportwege haben.

Was macht eine gute Tragejacke für euch aus?

Eine gute Tragejacke vereint für uns Funktionalität, Qualität und sieht umwerfend schön aus!

Sie ist so geschnitten, dass sie optimal über Mama und Tragebaby passt, egal, wie groß das Kind gerade ist und ob es vor der Brust oder auf dem Rücken getragen wird. Sie ist bewegungsfreudig, fühlt sich gut auf der Haut an und ganz wichtig – schützt vor Wind, Regen, Schnee und Kälte. Sie ist so gut verarbeitet, dass sie locker mehrere Schwangerschaften und Tragezeiten mitmacht. Und sie hat ein so schönes Design, dass man sie richtig gern anzieht!

Worauf muss ich achten, wenn ich mir eine Tragejacke kaufen möchte?

Du solltest dir folgende Dinge vorab überlegen: möchte ich ausschließlich vorn tragen oder auch auf dem Rücken? Im letzten Fall musst du dich gezielt nach einer Rückentragejacke umschauen (die natürlich auch für Vorntragen geeignet ist).

Wenn du ausschließlich vorn tragen möchtest, gibt es „reine Tragejacken“, die du nur fürs Babytragen nutzen kannst oder sogenannte 3in1-Jacken. Diese kannst du schon in der Schwangerschaft tragen, dann mit Tragebaby und hinterher als normale Jacke. Damit sparst du Geld und Ressourcen, als wenn du dir alles einzeln kaufst.

Dann ist natürlich die Frage, für welche Wetterlagen du die Jacke vorrangig nutzt. Wohnst du im Gebirge und erwartest ein Winterbaby, dann brauchst du eine richtig warme Winterjacke. Ist es bei dir eher mäßig warm, dafür aber oft regnerisch und windig, empfiehlt sich eine Softshelljacke.

Leider ist es bei uns in Deutschland so, dass innerhalb eines Jahres manchmal alles dabei sein kann. Deshalb haben wir z.B. das altbewährte Zwiebelsystem auch auf unsere Jacken angewendet. Das funktioniert so: wir haben eine schöne Auswahl an wetterfesten Softshell-Tragejacken, die sich für Wind, Regen und kühlere Temperaturen eignen. Als Ergänzung für die kalten (Winter)Tage haben wir Tragewesten aus Fleece und Wolle erfunden. Die sind so geschnitten, dass sie unter all unsere Tragejacken passen. Damit pimpt man also die Übergangsjacke zur warmen Winterjacke. Und später im Frühling oder Sommer, kann man die Weste allein anziehen.

Hast du die Wetterfrage geklärt, schau dir den Schnitt der Jacke an: ist sie lang genug geschnitten, dass auch bei deinem größer werdenden Tragekind immer die Füßchen mit bedeckt sind? Kannst du sie regulieren, so dass sie sowohl deinem Neugeborenen als auch deinem 15 Monate alten Tragling passt? Lässt sie sich leicht anziehen? Wurde auf Details geachtet wie einer einrollbaren oder abnehmbaren Mama-Kapuze beim Rückentragen?  Wie ist der Trageeinsatz geschnitten? Bei manchen billigen Tragejacken gibt es ein steifes und oftmals viel zu tiefes Loch im Stoff, durch das das Babyköpfchen gesteckt werden soll. Das ist zum einen sehr unbequem für dein Kind, zum anderen wird es immer beim An- und Ausziehen geweckt werden.

Wie sieht die Jacke ohne Kind aus? Magst du den Schnitt und den Style und würdest sie auch solo anziehen? 

Es sind also einige Dinge zu überlegen und zu beachten, aber das ganze ist natürlich auch keine Raketenwissenschaft! ?

Ein letzter Hinweis: Wir empfehlen ganz klar, lieber etwas mehr Geld auszugeben und eine Jacke zu kaufen, die durchdacht ist & lange hält. Die aus haut- und umweltfreundlichen Stoffen genäht und fair produziert wurde.

Muss ich mir gleich eine 4-in-1 Jacke kaufen?

Müssen musst du natürlich nicht, aber es hat einige Vorteile. 4in1 bedeutet ja, dass es neben den oben genannten Funktionen noch eine weitere gibt: das Baby mit der Jacke auf dem Rücken zu tragen. Dafür ist an der Jacke auch hinten ein Reißverschluss eingenäht, so dass man den Trageeinsatz auch auf dem Rücken einzippen kann. Wenn man zum 1. Mal schwanger ist, kann man sich wahrscheinlich noch gar nicht vorstellen, so ein kleines Wesen auf dem Rücken zu tragen. Aber wir können aus eigener Erfahrung sagen: Rückentragen rockt! Schwuppdiwupp ist dein Baby groß und schwer und es ist bequemer und rückenschonender, ein 8 kg Baby auf dem Rücken zu tragen. Außerdem hat man dann vorn die Hände und die Sicht frei! Gerade auch auf längeren Wanderungen ist Rückentragen ein echter Game Changer. Da willst du sicher nicht auf die Vorteile einer guten, wetterfesten Tragejacke verzichten. Insofern lohnt sich aus unserer Sicht die Anschaffung einer 4in1-Jacke enorm. Der Preisunterschied ist nicht so hoch und du kannst eure Tragezeit mit Rückentragen viel länger genießen. 

Die richtige Tragejacke finden

Welche Jacke ist euer Bestseller?

Unser schicker 4in1 Softshellparka Pina, unsere Fleece-Trageweste Rerik und die sportliche Tragejacke Jacky! Außerdem unser neuer Woll-Tragemantel Reykjavík für den Winter. Den haben wir erst vor kurzem gelauncht, aber der hat jetzt schon viele Fans!

Habt ihr eine besondere Anekdote zum Thema Tragen, die ihr mit uns teilen möchtet?

Gunda: Keine einzelne Anekdote, aber ich freue mich noch heute, wenn ich an die ganzen Laternenumzüge denke, an denen wir mit dem Großen ganz entspannt teilnehmen konnten, obwohl die kleine Schwester noch nicht laufen konnte. Am Rand des Umzugs mussten sich die ganzen Mamas und Papas mit Kinderwagen durch die engen Berliner Straßen drängeln. Ein echter Stresstest.  Und wir waren mit Baby einfach entspannt mittendrin und konnten sogar den Großen noch mit an die Hand nehmen.

Katja: Für mich war ein besonders emotionaler Moment, als ich mit meiner Mama tragend unterwegs war. Ich habe ja Zwillinge und so trug ich einen Zwilling und meine Mama den anderen. Wir waren in Leipzig auf dem Flohmarkt und der Ausflug verlief absolut entspannt und unkompliziert. Die Twins gut drauf, wir mobil, uns an den engen Ständen entlangzuschlängeln. Wir redeten und kuschelten nebenbei mit den Twins und meine Mama hinterher: „Oh, so schade, dass wir das damals nicht kannten. Dann hätte ich dich bestimmt auch ganz viel herumgetragen!“ 

Wenn ihr nochmal ein Baby hättet: Was würdet ihr heute anders machen?

Oh, so einiges, aber wir beschränken uns mal aufs Thema Tragen: Als wir unsere Kinder getragen haben (vor 8 Jahren) haben wir weder eine Trageberatung gemacht noch verschiedene Tragesysteme ausprobiert. Mittlerweile wissen wir durch unseren Job und unsere eigene Trageberaterin im Team viel mehr und besser übers Tragen Bescheid und sehen, wie groß die Auswahl an Tragen heutzutage ist!

Wir hätten persönlich echt Lust, uns mal richtig in das Thema Tragen im Tuch rein zu fuchsen, vor dem damals der Respekt zu groß war. Das Tuch ist die ursprünglichste Art, wie Babys getragen wurden und man kann es, dadurch, dass man es selbst bindet und rafft bis auf den letzten Millimeter perfekt auf den eigenen Körper „einstellen“. Das reizt uns.